Tag 2 MACHN 2025: Das Festival für Tech, Business und Art
Serie: MACHN Festival
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Über 70 Speaker:innen, über 2500 Teilnehmer:innen und über 100 Sessions. Das erwartete uns auf MACHN 2025. Wir waren auch dieses Jahr wieder live dabei und bringen euch eine Zusammenfassung über unsere Learnings!
Inhaltsverzeichnis
Von Quoten und gläsernen Decken: Die moderne Arbeitswelt als Herausforderung
Von 1.000 auf 100.000 Follower: Die Strategie einer Leipziger Influencerin
Mehr als Likes: Wie Social Media echten Business Value im Mittelstand schafft
Launch deiner neuen Marke: So baust du dafür die Content-Kommunikation
"Aber die Hände kann sie noch nicht so gut": Wie die bildgebende KI die Medienwelt verändert
Der zweite Tag des MACHNs beginnt für mich gegen 9:30 Uhr auf dem Festivalgelände. Um 10 Uhr sehe ich den ersten Vortrag, kurz nach der kollektiven Morgengymnastik.
Von Quoten und gläsernen Decken: Die moderne Arbeitswelt als Herausforderung
Auf der MACHN Stage spricht Annahita Esmailzadeh inspirierend über Quoten und gläserne Decken.
Meine Learnings?
Kevins und Chantalles werden bei gleicher Qualifikation benachteiligt. Sophies und Alexanders werden bevorzugt.
Wir tendieren dazu, uns mit Menschen zu umgeben, die uns ähnlich sind. Das nennt sich „Affinity Bias“. So entstehen harmonische Teams, aber auch Probleme darin, verschiedene Facetten zu beleuchten.
Eigene Meinungen werden, vor allem bei Minderheiten, oft ans Kollektiv angepasst, um sich selbst zu schützen. Das nennt sich „Conformity Bias“. Dieses Verhalten kann Diskriminierung und toxische Gewohnheiten langfristig verstärken.
Manchmal werden einzelne Merkmale einer Person zu ihrem bestimmenden Faktor. Dann wirkt eine Person zum Beispiel, als würde sie immer alles richtig machen („Halo-Effekt“) oder als würde sie immer alles falsch machen („Horn-Effekt“). Und das alles nur auf Basis einer einzelnen Angewohnheit, Handlung oder Verhaltensweise.
Bis 2036 fallen ein Drittel der aktuellen Erwerbstätigen weg. Firmen können es sich langfristig gar nicht mehr leisten, Personen auf Basis von Diversitätsmerkmalen auszuschließen.
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Von 1.000 auf 100.000 Follower: Die Strategie einer Leipziger Influencerin
Nach dem hervorragenden Vortrag mache ich mich auf den Weg zur Creative Stage. Hier spricht Francis Müller mit Influencerin Michelle Ziegelmann von @neuseenkraut darüber, wie sie ihre Marke von 1.000 auf 100.000 Follower gebracht hat (wobei der Titel der Veranstaltung nicht mehr ganz korrekt ist, da Michelles Kanal am selben Morgen noch die 200.000er-Marke geknackt hat 🙂).
Meine Learnings?
Michelle hat für sich herausgefunden, dass eine Frequenz von zwei Videos am Tag ihr sehr geholfen hat zu wachsen. Außerdem empfiehlt sie einen Fokus auf Authentizität und eine direkte Kommunikation vor der Kamera. Die Community und ihre Fragen dürfen nicht zu kurz kommen.
Eine konstante Entwicklung ist dabei ein wichtiger Bestandteil des Erfolges. Man muss regelmäßig Dinge über den Haufen werfen und viel probieren. Dabei sollte der Qualitätsfokus trotzdem nicht zu kurz kommen.
Niemand mag Lehrer. Guter Content nimmt die Zuhörer:innen mit auf eine Reise, statt sie zu belehren. Generell hilft es, sich zu fragen, welche Emotionen mit einem Post geweckt werden sollten.
Vorgestellte Produkte laufen dann gut, wenn sie nicht sales-y angepriesen werden. Zusätzlich sollten Marken wiederholt und sowohl aktiv als auch im Hintergrund gezeigt werden, damit klar wird, dass die Influencer:innen sie tatsächlich verwenden. Und zwar auch über mehrere Videos hinweg.
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Lass mal Werbung mach’n, die das Gehirn versteht
Der nächste Vortrag, den ich mir beim Ideenplanet Ost ansehe, zählt ebenfalls zu meinen Favoriten auf dem Festival. Um 12:30 Uhr spricht hier Steve Rettke über Werbung, die das Gehirn versteht.
Meine Learnings?
Das Gehirn teilt sich aus Werbeperspektive in drei Bereiche: Reptiliengehirn, limbisches System und Neocortex. Oder anders: der Teil, der für basale Grundemotionen und Funktionen zuständig ist, der Teil, der Emotionen verarbeitet, und der Teil, der Fakten verarbeitet. Fast alle Entscheidungen werden im zweiten, also dem limbischen System, getroffen. Aber Informationen dringen überhaupt nur bis dahin vor, wenn sie unsere Aufmerksamkeit in den ersten 13 Millisekunden erhaschen und das Reptiliengehirn ansprechen. Deswegen funktionieren Ekel, Angst, Hunger und Erregung sehr gut als Werbemittel.
Die Aufmerksamkeitsspanne liegt mittlerweile nur noch bei 1,2 Sekunden. In dieser Zeit müssen wir Werbebotschaften aufnehmen, verarbeiten und verstehen. Je komplexer die Werbung (und je faktenschwerer), desto unwahrscheinlicher ist, dass dieser Prozess erfolgreich ist.
Menschen rechtfertigen ihre emotional getroffenen Entscheidungen mit Belohnungen. Deswegen sollten Argumente auf Faktenebene wie Belohnungen formuliert sein, um effektiv zu wirken.
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Von öde zu preisverdächtig: Kommunikation, die begeistert
Ebenfalls auf der Ideenplanet Ost-Stage spricht Carola Sels um 13:30 Uhr über „Kommunikation, die begeistert“.
Meine Learnings?
Eine breite Zielgruppe anzusprechen ist eine große Herausforderung, die nicht immer glückt. Möchte man seine Chancen erhöhen, hilft es, die Zielgruppe zu segmentieren.
44 % der Konsumenten bevorzugen personalisierte Einkaufserlebnisse. 74 % lassen sich sogar durch Personalisierung zum Kauf neuer Produkte verleiten. Identität und Individualität werden dann zum Vermittler zwischen dem breiten Angebot und den Kund:innen.
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Mehr als Likes: Wie Social Media echten Business Value im Mittelstand schafft
Weiter geht es für mich um 14 Uhr auf der MACHN Stage, wo sich Marc Rosenkranz mit der Frage beschäftigt hat, wie Social Media echten Business Value im Mittelstand schafft.
Meine Learnings?
KI generiert Content schneller, als wir ihn konsumieren können. Das sorgt für eine Überschwemmung an Informationen. Häufiger wird es nötig, zu zeigen, dass etwas echt ist, statt zu beweisen, ob es unecht ist. Das Internet wird zunehmend unzuverlässig.
Die Algorithmen von Social-Media-Plattformen sortieren nicht nach Wahrheit oder Nutzen, sondern nach Unterhaltungsfaktor. Deswegen muss das Thema vor allem im Mittelstand neu gedacht werden. Die Anzahl der Follower wird weniger relevant, aber die Fähigkeit, viral zu gehen, wird wichtiger. Social Channels sind kein Sales-Kanal, sondern ein Retainer und Touchpoint für alte und neue Kund:innen. Der Content muss entsprechend dem Ziel entlang der Kundenreise angepasst werden. Dazu zählen zum Beispiel Untertitel, Formatauswahl, Ton und Trends.
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Launch deiner neuen Marke: So baust du dafür die Content-Kommunikation
Um 14:30 Uhr lausche ich Lutz Leukhardt im Bereich des Ideenplaneten Ost zum Thema „Launch deiner neuen Marke“. Er spricht darüber, dass viele Marken einen wichtigen Moment verpassen, um mit ihren Kund:innen zu connecten: den Pre-Launch.
Meine Learnings?
Eine Marke sollte anfangen, über ihre Visionen, Ideen, Ziele und Werte zu sprechen, lange bevor das Produkt in den Verkauf gegeben wird. So kann sich eine Fanbase entwickeln und Menschen können lernen, ein Produkt zu mögen und kaufen zu wollen, bevor es überhaupt verfügbar ist.
Wenn man die Entwicklung einer Marke mitkommuniziert, dann werden der Content der „frühen Jahre“ und die heranwachsende Audience schnell zu Multiplikatoren.
Themen, über die man schon zeitig sprechen kann, sind zum Beispiel: Vision, Antrieb, Entwicklung, Design, Menschen hinter der Marke, Communityfragen und -antworten.
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Aber die Hände kann sie noch nicht so gut": Wie die bildgebende KI die Medienwelt verändert
Der letzte Vortrag für mich findet um 15 Uhr statt. Auf der MACHN Stage höre ich Andreas O. Loff bei seinem Vortrag über bildgebende KI und die Medienwelt zu. Er erzählt dabei viel und offen von seiner Reise in die Welt der KI-Videos und wie er seine Liebe für verschiedene Tools fand.
Meine Learnings?
KI kann dann Kunst werden, wenn der Mensch sie als kollaboratives Tool verwendet, in das trotzdem Mühe und Kreativität fließt.
Spielen ist ein wichtiger und aktiver Prozess der Entwicklung von Kreativität. Leidenschaft fürs Spiel und zur Exploration hilft, neue Tools und Anwendungsgebiete zu finden und zu verstehen.
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Insgesamt war das MACHN wieder voller schöner Erfahrungen, interessanter Menschen, thematischer Inspirationen und viel Sonnenschein. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
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